Redebeitrag auf unserer Gedenktour zu Gräbern von Wuppertaler Zwangsarbeitern im 2. Weltkrieg

          

Liebe Genoss*Innen, Antifaschist*innen, lieb Freund*innen,

wir treffen uns heute, 77 Jahren nach der Befreiung vom Hitlerfaschismus durch die rote Armee um der vielen ermordeten und gequälten Opfer zu gedenken aber auch zur Mahnung der Lebenden. Die Auswirkungen von Krieg, Faschismus und Imperialismus ist uns allen die wir hier sind bewusst. Die faschistische Diktatur hat Leid über Millionen von Menschen gebracht. Hier am Uellendahl sehen wir ein Gräberfeld mit einem Teil der Opfer. Junge Menschen, die aus ihrer Heimat entführt gequält, zur Zwangsarbeit gezwungen und schließlich durch Mord, Auszehrung und Krankheit ihr Leben verloren.

Die rote Armee schließlich war es, die Deutschland federführend mit vielen Opfern von dieser Gewaltherschafft befreite. Am 8. Mai 1945 wurde die Kapitulation unterschrieben und in Berlin wurde die sowjetische Fahne gehisst.

Der 8.Mai ist somit für uns ein Tag des Gedenkens an alle Opfer, aber auch ein Tag der Freude über die Befreiung Deutschlands und somit auch Europas. An dieser Stelle fordern wir den 8.Mai zu einem Feiertag zu machen.

Gerade in der heutigen Zeit ist das ein Zeichen gegen Geschichtsrevisionismus, für Frieden, Freundschaft und Völkerverständigung. Gegen jeglichen imperialistischen Krieg.

Es ist vor allem ein Aufruf gegen die neue Weltkriegsgefahr, die Gefahr eines Atomkrieges, gegen die wir im Gedenken an den 8. Mai 1945 und die Opfer des Faschismus alle Kräfte mobilisieren müssen.

Treten wir in Gedenken an diese Opfer hier ein, für ein Deutschland ohne Auslandseinsätze, ohne Waffenlieferungen, ohne Nato und ohne eine neue Wehrpflicht. Fordern wir Asyl für alle Deserteure.

Treten wir ein für Abrüstung, für Frieden, für Völkerverständigung.

Wir Antifaschist*innen, egal welcher politischen Angehörigkeit, sollten uns weiterhin dem Schwur von Buchenwald verpflichtet fühlen. Er ist heute so aktuell wie 1945. Seine Lehre ist es, die gesellschaftlichen Ursachen für Krieg und Faschismus zu beseitigen: «Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.»

«Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!»